SY Okoumé unterwegs
  • Home
  • Blog SY Okoumé
  • Crew & Yacht
  • Finca La Palma
  • SY Balu
  • Buch
  • Kontakt & Links
Picture
Bisherige Route:
Aug-Nov 18: La Rochelle-Spanien (Baskenland, Galizien)-Portugal
Dez 18-Mrz 19: Überwinterung in Lagos (Portugal)
Apr-Mai 19: Andalusien, Tanger, Gibraltar
Mai-Jun 19: Porto Santo, Madeira
Jul-Sept 19: Azoren
Okt 19-Jun 20: Überwinterung & Corona-Reisepause in Lagos
ab Jul 20: Kanaren
2021-2023: pendelnd Kanaren - Madeira -Azoren
2024: Kanaren - Madeira - Azoren - Nordspanien - Frankreich, Bretagne
2025: Bretagne

Le Pot de Beurre - Sommer in der Bretagne

27/8/2025

0 Comments

 
Picture



«Pot de Beurre» -
der Name ist Programm…

Picture


 …in der mystischen Bretagne
Es scheint paradox. Aber wir liegen hier mit unserer OKOUMÉ in der Bretagne und warten auf – Regen. Ja, Regen! Nicht etwa auf Sonne und endlich etwas Wärme, wie man es sich hier normalerweise wünschen würde. Üblicherweise hat die Bretagne nicht gerade den Ruf des ewigen Sommerparadieses. Dieses Jahr aber verwöhnt uns das Wetter, seit Wochen ist es warm und die Sonne strahlt von einem oft blauen Himmel. Für unseren diesjährigen Segeltörn durch die Bretagne ist dies einerseits ein Segen. Die Kehrseite der schönen Wetterphase ist jedoch, dass die Region sehr unter Trockenheit leidet und Frankreich für die Bretagne eine Dürrewarnung ausgerufen hat. Dies bedeutet unter anderem, dass der Garten nicht bewässert und das Auto und auch das Boot nicht gewaschen werden dürfen. So konnten wir unsere OKOUMÉ schon länger nicht mehr richtig putzen und sie ist schon ganz schön salzverkrustet und dreckig. Eine ausgiebige Regendusche wäre ein Segen, zumal unser Sommertörn bald zu Ende geht und wir das Boot für das Winterlager fertig machen wollen.

Unsere ursprüngliche Idee, diesen Sommer Irland anzusteuern, konnten wir nicht in die Tat umsetzen. Im April musste sich Thomas wegen plötzlicher Herzprobleme einer Operation unterziehen – ein grosser Schock für uns. Zum Glück verlief die Operation reibungslos und Thomas konnte das Krankenhaus in Santa Cruz bald wieder verlassen. Unsere Abreise von La Palma verschob sich jedoch um einen guten Monat, da sich Thomas nach der Operation noch eine Weile lang schonen und auch zwei Kontrolltermine wahrnehmen musste.

Nach einem Besuch in der Schweiz, flogen wir anfangs Juni in die Südbretagne zu unserem Boot, das den Winter in Le Crouesty auf dem Trockenen verbracht hatte. Hier nahmen wir es gelassen, machten die OKOUMÉ Schritt für Schritt seeklar, putzten und schrubbten sie und genossen es, zu sehen, wie sich unser Boot langsam wieder in ein behagliches Zuhause verwandelte. Mitte Juni setzten wir die Segel. In kurzen Törns entlang der Küste fuhren wir gemütlich nordwärts, besuchten die berühmten IMOCA-Racer in Lorient und Concarneau, trafen unsere Freunde Ursula und Roger von der SY MERCI und verbrachten einige gemütliche Abende zusammen, ankerten im glasklaren Wasser der Glenan-Inseln, besuchten urchige Fischhändler in Loctudy, genossen Huitres und Moules in Sainte-Marine, liessen uns durch den Raz-de-Sein und den Chenal-du-Four spülen, machten in Camaret-sur-mer Bekanntschaft mit denkwürdigen Sanitäranlagen, setzten unsere OKOUMÉ in Paluden in den Schlick, liefen nördlich der Île de Batz in den Gegenstrom mit kurzen, brechenden Wellen (wobei es uns kurzfristig recht mulmig wurde) und liessen uns in Roscoff zwei Tage lang von einer bretonisch-schrägen Shanty-Band beschallen. Dazwischen erhielten wir Besuch von unserer guten Freundin Yvette, die von Brest bis Aber Wrac’h mit uns segelte und mit der wir schöne Uferwanderungen unternahmen.

Vom letzten Jahr her wussten wir, dass es im Süden der Bretagne im Juli und August sehr voll wird. Daher blieben wir in dieser Zeit eher im Norden (ab Brest nordwärts), wo es noch um einiges ruhiger zu und her geht. Die grosse Masse der Feriensegler bleibt meist im navigatorisch einfacheren Süden; den rauen Norden mit seinen grossen Gezeitenunterschieden und starken Strömungen meiden die «Parisiens» (wie sie von den Bretonen genannt werden).

Besonders gut gefallen hat es uns in der Bucht von Morgat, wo man ringsherum wunderbar ankern kann. Hier genossen wir viele Tage und Nächte in beschaulicher Ruhe (denn die meisten Segler fahren auf ihrem Weg süd- oder nordwärts ohne Halt an dieser grossen Bucht vorbei), badeten (ja, das Wetter liess es zu!) und sichteten sogar einen Seehund, der sich faul in der Ankerbucht treiben liess. Auch sehr angetan hatte es uns der Hafen von Aber Wrac’h. Die markante Einfahrt in den Fluss mit ihren vielen Felsen und Untiefen ist eindrücklich. Besonders schön ist die Flussmündung im Morgengrauen, wenn der berühmte Leuchtturm der Île Vierge aus dem Halbdunkeln auftaucht und die See in der Dämmerung langsam an Kontur gewinnt.

In Aber Wrac’h steht auch ein wichtiges bretonisches Monument: Eine grosse Tonne in der Einfahrt (ein Ostquadrant) heisst hier tatsächlich «Petit Pot de Beurre»! Des Weiteren gibt es im Ort ein Restaurant mit dem gleichen Namen… Es lebe die Butter! «Liberté, Egalité, beurre salé!», wie es die Bretonen zu sagen pflegen. Ohne Butter geht in der Bretagne nichts. Aus jeder bretonischen Küche steigt eine butterschwangere Luft. Crêpe beurre salé, Fisch in Buttersauce, buttrige Pommes-Frites, Glaces mit gesalzener Butter, Kartoffelchips mit Salz aus dem Morbihan und bretonischer Butter – die Liste ist endlos. Auch in den Bäckereien ist Butter die vorherrschende Zutat. Besonders beliebt ist ein Buttergebäck namens «Kouign-amann» (bretonisch für «Butterkuchen»), von Ursula und Roger liebevoll «Kofi Annan» genannt. «Kofi» schmeckt wirklich gut, ist aber nicht gerade leicht verdaulich (er besteht aus Schichten von Blätter- und Brioche-Teig und einem hohen Anteil Zucker und gesalzener Butter).

Es wird langsam Zeit, dass unsere Abreise von der Bretagne näher rückt, denn Thomas sollte eigentlich nicht mehr so viel Butter essen. Als gesund für das Herz gilt ja eher die mediterrane Kost mit viel Olivenöl. Wobei hier jeder Bretone selbstredend widersprechen würde 😊

Wir wünschen euch allen einen schönen Spätsommer! «Fair winds and following seas» allen, die noch unterwegs sind, herzlich, eure Thomas und Regula
0 Comments



Leave a Reply.

    Archives

    August 2025
    August 2024
    June 2024
    April 2024
    August 2023
    June 2023
    May 2023
    April 2021
    March 2021
    December 2020
    September 2020
    July 2020
    May 2020
    March 2020
    January 2020
    December 2019
    October 2019
    August 2019
    July 2019
    June 2019
    May 2019
    April 2019
    February 2019
    January 2019
    December 2018
    October 2018
    September 2018
    August 2018
    June 2018
    March 2018
    January 2018

    Categories

    All

    RSS Feed

© sy okoume 2025
  • Home
  • Blog SY Okoumé
  • Crew & Yacht
  • Finca La Palma
  • SY Balu
  • Buch
  • Kontakt & Links