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Bisherige Route:
Aug-Nov 18: La Rochelle-Spanien (Baskenland, Galizien)-Portugal
Dez 18-Mrz 19: Überwinterung in Lagos (Portugal)
Apr-Mai 19: Andalusien, Tanger, Gibraltar
Mai-Jun 19: Porto Santo, Madeira
Jul-Sept 19: Azoren
Okt 19-Jun 20: Überwinterung & Corona-Reisepause in Lagos
ab Jul 20: Kanaren
2021-2023: pendelnd Kanaren - Madeira -Azoren
2024: Kanaren - Madeira - Azoren - Nordspanien - Frankreich, Bretagne

Neue Ziele, alte Freunde – Andalusien, Tanger (Marokko), Gibraltar & retour nach Lagos

5/5/2019

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Fette Pötte...
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…und pompöse Projekte
(Modell der Marina Tanger im Hafenbüro)

Was uns am Fahrtenseglerleben besonders gut gefällt, ist, dass es Neues und Altes zusammen bringt. Da besegelt man zum Teil monatelang neue Gebiete, entdeckt einem noch fremde Ziele und macht neue Bekanntschaften, und plötzlich tauchen bekannte Gesichter auf und man trifft ganz unverhofft Freunde wieder, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Wie schön und aufregend ist es dann, zusammen im Cockpit zu sitzen, Neuigkeiten auszutauschen und zu erfahren, was die anderen in den letzten Monaten (oder gar Jahren) so erlebt haben.

Genauso ist es uns im vergangenen Monat ergangen: Im April hat uns die Reise an viele, für uns gänzlich neue, Orte geführt. Wir sind der andalusischen Küste entlang gesegelt und haben unter anderem das reizvolle Cádiz angesteuert. Hier haben wir nicht nur einige Kilometer zu Fuss durch die geschichtsträchtigen Gassen hinter uns gebracht und am grossen Frischmarkt Tapas und Weisswein genossen, sondern beim Kreuzfahrtschiff-Terminal auch die erste (noch lebende) Kakerlake der Reise gesichtet. Vom weiter südlich gelegenen Barbate aus haben wir dann den Sprung nach Marokko gewagt und in Tanger das Tor zu Afrika betreten; für uns war dies der erste Besuch eines muslimischen Lands überhaupt. Und zwei Wochen später warfen wir vom berühmten Affenfelsen in Gibraltar einen Blick „um die Ecke“ ins Mittelmeer. Kurz entschlossen sind wir schliesslich von der Strasse von Gibraltar aus über Nacht zurück nach Lagos gesegelt, um uns in eine günstigere Position für den Törn nach Madeira zu bringen. Und wen treffen wir hier in Lagos? Nicht nur einige Segler, die wir während unseres Winteraufenthalts kennengelernt haben, sondern auch alte Freunde, mit denen wir 2011 die Hurrikansaison in der Karibik verbrachten! Insgesamt sind es Crews von 4 Schiffen, die sich hier in Lagos wieder treffen: Erika und Reini von der NORA, Horst, der nun mit der ALUA unterwegs ist, Stefan von der PAS DE DEUX, der für drei Wochen bei Horst mitfährt, und  wir, die Ex-BALUs. Das Zusammentreffen muss natürlich gefeiert werden und so gibt es den einen und anderen (längeren) Abend am Strand und in der Bar… Dazwischen lassen wir die OKOUMÉ bei der Werft Sopromar für drei Tage an Land stellen, um das Unterwasser zu kontrollieren und das Antifouling zu erneuern. Wir tragen drei Schichten in verschiedenen Farben auf: die erste Schicht in Schwarz, die zweite in Weiss und die dritte in Grau. So können wir später besser überwachen, wie viel Antifouling bereits abgetragen wurde – wenn wir „schwarz sehen“ bedeutet dies sinngemäss das baldige Ende ;-)

Seit wir wieder in Lagos sind, ist der Sommer eingetroffen. Täglich scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und es ist angenehm warm (manche würden behaupten heiss). Mittlerweile ist die Vorsaison angebrochen. Die beschaulichen Wintertage, an denen kaum Touristen durch die Gassen schlenderten und die Altstadt noch etwas verschlafen wirkte, sind vorbei. Mit grossen Autobussen werden nun massenhaft Besucher herangeschafft, die Bootstouren zu den Felsengrotten florieren und in den vielen Bars rund um die Marina rösten weisse (und bald krebsrote) Beine und Bäuche in der Sonne. Während unseres Törns von Andalusien nach Marokko und Gibraltar war dies noch ganz anders gewesen. Der April hatte uns eher kühles und nasses Wetter beschert. Trotzdem möchten wir diesen „Frühlingstörn“ nicht missen. Besonders die Woche in Tanger waren ein tolles und interessantes Erlebnis:

Am 13. April segeln wir hart am Wind bei besten Bedingungen (ca. 4 Beaufort und moderater Seegang) über die Strasse von Gibraltar. Um von Spanien nach Afrika zu gelangen, müssen wir das Verkehrstrennungsgebiet überqueren, auf dem die grossen Frachter wie auf einer Autobahn durch die Meerenge fahren. Mit Hilfe des AIS und Peilungen mit dem Fernglas geht das eigentlich ganz gut. Nur einmal müssen wir unseren Kurs etwas korrigieren und „bremsen“, damit uns ein Ungetüm von lächerlichen 290 Metern Länge nicht zu nahe kommt. Nach Passieren des Verkehrstrennungsgebiets dreht der Wind etwas und wir können mit halbem Wind direkt in die grosse Hafenanlage von Tanger segeln. Zwei Fischer winken uns zu und machen das Daumenhoch-Zeichen – ein schöner Willkommensgruss. In der nagelneuen Marina von Tanger steuern wir den Klarierungssteg an und werden von Abdellatig in Empfang genommen, der hier als Mariñero arbeitet. Er hilft uns bei der Einklarierungsprozedur, führt uns der Reihe nach zu den jeweiligen Behörden und ins Hafenbüro. Nach einer guten Stunde ist alles erledigt und wir können an unseren Liegeplatz ein paar Stege weiter vorne im Hafen verlegen, wobei uns wieder eifrige Hände mit den Leinen helfen.

Am ersten Tag fühlen wir uns noch recht fremd in der neuen Umgebung. Das Marinapersonal ist zwar sehr freundlich und hilfsbereit, die moderne Anlage mit den über 600 Liegeplätzen ist jedoch wahnsinnig pompös – und vor allem ist sie noch sehr leer. An unserem Steg liegen gerade mal drei weitere Boote, die alle unbewohnt sind. Die grosse Anlage wird trotzdem geputzt und gepflegt, was das Zeug hält. Jeden Morgen werden die Stege abgekärchert, die Abfalleimer gereinigt und die Strasse gefegt (von so etwas kann man in den spanischen Marinas entlang der Atlantikküste nur träumen). Sogar der perfekte Rasen entlang der Marina-Promenade wird ständig gewässert und in Schuss gehalten. Diesen Rasen darf man übrigens nicht betreten, sonst wird man von einem der vielen Wachmänner in gelber Weste (ja, die sorgen hier eher für Ordnung als umgekehrt!) zurückgepfiffen. Die Leute flanieren gerne über die neue Promenade, sie dürfen aber nicht über die Strasse zu den Stegen gehen, was dazu führt, dass wir uns als „Privilegierte“ etwas unwohl fühlen, wenn wir von vielen Augen beobachtet aus dem Boot klettern und uns da bewegen dürfen, wo die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist. In der Nacht hören wir von der Koje aus, wie die jungen Männer der Oberschicht mit ihren fetten Porsches durch die Stadt rasen und ein regelrechtes Autorennen veranstalten. Auch der Ruf des Muezzin, der uns früh morgens weckt, ist für unsere westlichen Ohren noch etwas gewöhnungsbedürftig ;-)

Am zweiten Tag fühlen wir uns jedoch schon viel wohler und mit der Zeit bewegen wir uns ganz entspannt durch die Stadt. Sowohl die Nouvelle Ville (der neuere Stadtteil) als auch die Medina (die Altstadt), die im krassen Gegensatz zum herausgeputzten Marinabereich steht, haben es uns angetan. Hier betreten wir eine andere, fremde Welt, die auf uns sehr anziehend und anfangs fast überwältigend wirkt. Besonders die überdachten Märkte nahe des Gran Socco lassen uns staunen. Hier gibt es Fisch, Fleisch (inklusive Gedärme und Innereien), Fladenbrot, Gewürze in allen Farben, Gemüse, Obst, sogar Frischmilch… Der Duft, der in der Luft liegt, ist betörend, die Geräuschkulisse auch. Wir kaufen unglaublich süsse Datteln und die besten Oliven, die wir je gegessen haben. Regula kommt auch wieder zu ihren mittlerweile so geliebten Orangen für das Zmorge-Müesli.

Obwohl wir gelesen haben, dass man es auch als Touristen vermeiden sollte, in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen, sehen wir wiederholt einheimische Paare Hand in Hand vorüberschlendern. Die Frauen kleiden sich auffallend modisch (manchmal auch sehr körperbetont) und viele sind auch geschminkt. Etwa 80% tragen ein Kopftuch. Wir treffen auch immer wieder auf Frauengruppen, die ohne Männer unterwegs sind oder abends lachend und entspannt im Kaffee zusammensitzen. Viel Haut sieht man aber wirklich nicht, sogar die Männer tragen meist lange Hose und Hemd.

Wir müssen diesen (etwas eilig heruntergeschriebenen) Bericht hier nun beenden, denn die Zeit läuft uns leider davon. So wie es aussieht, werden wir morgen von Lagos ablegen, um nach Porto Santo (Madeira) zu segeln. Ca. 4 Tage werden wir unterwegs sein (das Herz klopft schon ziemlich schnell beim Gedanken daran) und es gibt noch einiges aufzuräumen und festzuzurren, bevor wir morgen abfahren können… Die Fotos zu Marokko und Andalusien werden wir später „nachliefern“ :-)

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Ciao und herzlichi Grüess us Lagos
Thomas & Regula

13. Mai 2019:
Inzwischen sind wir in Porto Santo eingetroffen. 4 Tage und Nächte hat die Überfahrt gedauert. Wie erwartet, hatten wir recht wenig Wind, dafür aber auch keine allzu hohen Wellen. Weil der Wind während der ersten 3 Tage mehrheitlich aus West wehte, mussten wir einen kleinen Umweg machen und zuerst hart am Wind südwestwärts segeln. Als der Wind schliesslich nach Norden drehte, konnten wir unseren Kurs ändern und direkt auf Porto Santo zu halten. Dazwischen hatten wir auch einige Zeit lang Flaute und mussten motoren. Insgesamt haben wir 506 Seemeilen zurückgelegt. Immer wieder hatten wir Besuch von Delfinen, sahen am ersten Tag einen Wal (Buckelwal?) und am dritten Tag sind wir dutzenden Schildkröten begegnet, die an der Meeresoberfläche in Richtung Afrika trieben (eine hätten wir beinahe überfahren – zum Glück hat sie doch noch rechtzeitig den Kopf eingezogen). Auch Quallen konnten wir an jenem dritten Tag viele beobachten, sie sahen aus wie kleine Portugiesische Galeeren.

Wie schön ist es, wieder hier in Porto Santo zu sein! 9 Jahre ist es her, seit wir mit der BALU die ca. 30 Seemeilen von Madeira entfernte Insel besuchten. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert, noch immer scheint der Insel-Rhythmus gemächlich und authentisch. Wir freuen uns sehr, während der nächsten Tage die Insel „wiederzuentdecken“. In der Zwischenzeit folgen nun hier die versprochenen Fotos zu Andalusien, Marokko und Gibraltar.

Villi sunnigi Grüess usem Summer vo oiere OKOUMÉ-Crew, Thomas & Regula :-)
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