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Bisherige Route:
Aug-Nov 18: La Rochelle-Spanien (Baskenland, Galizien)-Portugal
Dez 18-Mrz 19: Überwinterung in Lagos (Portugal)
Apr-Mai 19: Andalusien, Tanger, Gibraltar
Mai-Jun 19: Porto Santo, Madeira
Jul-Sept 19: Azoren
Okt 19-Jun 20: Überwinterung & Corona-Reisepause in Lagos
ab Jul 20: Kanaren
2021-2023: pendelnd Kanaren - Madeira -Azoren
2024: Kanaren - Madeira - Azoren - Nordspanien - Frankreich, Bretagne

Vorbereitungen Teil I: Das Boot - was lange währt...

15/1/2018

3 Comments

 
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Work in progress: Mit etwas Fantasie und einem guten Schuss Rum im Glas lässt sie sich hier schon erkennen: unsere neue OKOUMÉ.
Wir haben sie alle erfolgreich ignoriert, die verschiedenen Berichte über Kinderkrankheiten neuer Boote. Voller Vorfreude und Aufregung gaben wir das wichtigste für unsere Segelreise in Auftrag: das neue Segelboot. Bei Fora Marine in Frankreich, einer vertrauenerweckenden, eher überschaubaren Werft mit familiärem Arbeitsklima, platzierten wir unsere Bestellung. Es sollte die RM1070 sein, ein Segelboot mit Rumpf aus Sperrholz-Epoxy, das es uns aufgrund der beschriebenen Segeleigenschaften, Seetüchtigkeit, sportlicher Leichtigkeit und modernem und doch einladend wohnlichem Design schon seit längerer Zeit sehr angetan hatte. Der Liefertermin wurde auf den 3. September 2017 festgesetzt, und wir gaben uns, wider besseren Wissens, der schönen Illusion hin: neues Boot und neue Ausrüstung gleich keine Altlasten und keine Probleme. So problemlos sollte sich die Bootsübergabe dann aber doch nicht gestalten... Und wenn wir ehrlich sind, hatten wir schon so unsere Vorahnungen, denn wenn wir auf unserer früheren Reise eines gelernt hatten, dann, dass es kein Boot gibt, an das man nicht dann und wann den Schraubenschlüssel ansetzen muss, sei es nun alt oder neu.
 
Zuerst verschob sich der ausgemachte Liefertermin mehrere Male, wovon wir jeweils gerade noch rechtzeitig erfuhren, um das gebuchte Hotel stornieren und mit einigem Hin- und Her die Ferienplanung mit unseren Arbeitgebern überholen zu können. Schliesslich standen wir da, in La Rochelle, wo unser Boot ausgeliefert werden sollte, und fanden es noch aufgebockt an Land vor. Es stand draussen auf dem Werftgelände und bereits auf den ersten Blick wurde uns klar: Dieses Schiff geht heute und morgen nicht ins Wasser. Es fehlte noch so einiges: die wichtigsten Beschläge, der Bugspriet, die Reling, sämtliche Elektronik, das Unterwasser war noch nicht geprimert (von Antifouling ganz zu schweigen) und im Innenbereich herrschte noch komplett Baustelle. Immerhin schien die Sonne und liess die Farben des Rumpfes („diamond white“ mit smaragdgrüner Dekorlinie) glitzern und glänzen. Die Farben waren wirklich perfekt gespritzt worden und sahen zusammen sehr harmonisch aus, doch die Sonne förderte noch etwas weniger Erfreuliches ans Tageslicht: Die Kanten des Multi-Knickspants waren nicht gerade schön, um nicht zu sagen eher grobschlächtig, ausgearbeitet worden. Besonders im hinteren Drittel backbords waren böse Wellen sichtbar. Der zuständige Werftarbeiter muss beim Spachteln und Schleifen an dieser Stelle wohl immer mal wieder eingenickt sein…Auf ca. 2m Länge war die Kante gedellt wie Wellblech. Maylis, die Kundenbetreuerin bei Fora Marine, die mit uns die Besichtigung durchführte, meinte charmant, wir sollten das Boot in diesem schonungslosen Licht halt einfach von der anderen, besseren Seite her betrachten. Sie selbst habe 5 Jahre lang auf Martinique gelebt und schaue daher immer „on the sunny side of life“. Diese Devise war uns ja durchaus sympathisch, hatten wir doch selbst mehr als ein Jahr in der Karibik zugebracht, vermochte uns in diesem Moment jedoch nicht so recht zu trösten (der Direktor von Fora Marine sagte uns später zu, dass unsere OKOUMÉ im Winter für die Überarbeitung der Kanten noch einmal in die Werft gebracht würde).
 
Während der nächsten 2 Tage wurde dann wirklich mit Hochdruck an unserem Boot gearbeitet und dem Einwassern wäre nichts mehr im Weg gestanden, hätte man nicht noch im letzten Moment bemerkt (als das Boot bereits am Kran hing), dass der Rumpfdurchbruch für das Echolot fehlte… Einen Tag später ging es dann aber definitiv ins Wasser und gerade noch rechtzeitig zum Wochenende hin konnten wir vom Hotel auf unser neues Boot umziehen. Wir mussten zwar noch im Salon schlafen, da die Abdeckungen für die Kojen in der Vor- und Achterkabine vergessen wurden, es hingen noch die Kabel von der Decke und um uns stapelten sich die Kartonschachteln mit Geräten, die noch verbaut werden mussten, und doch: Bereits nach kurzer Zeit fühlten wir uns schon fast wie zuhause. Wie schön war es doch, das erste Mal an Bord zu kochen, das erste Mal auf dem Salonpolster zu liegen, durch die grosszügige Luke in den Sternenhimmel zu gucken und dem Plätschern an der Bordwand zu lauschen.
 
Unsere zweite „Ferienwoche“, die wir an Bord unserer Baustelle verbrachten, war sehr kurzweilig. Die Logistik à la Fora Marine entzog sich zwar unserem Verständnis von Logik (warum hatte man die Heizung nicht eingebaut, als der Innenausbau noch nicht fertig war und die Abdeckungen noch offen lagen, und wie wollte man den weiteren Rumpfdurchbruch für den zukünftigen Wassermacher bohren, während das Schiff schon im Wasser lag?), wir lernten aber auch viele nette Leute kennen, die an unserem Boot arbeiteten. So zum Beispiel den fleissigen Elektronikinstallateur David, der seine Aufgaben sehr gewissenhaft ausführte und auch auf unsere Extrawünsche einging, oder Cyrille und Cyrille (die wirklich beide gleich heissen) von „Select Yacht“, die im Auftrag von Fora Marine für das Einwassern und Rigging zuständig waren und die wir insgeheim zu unseren Troubleshootern ernannten, da sie immer mal wieder zurechtbogen, was von der Werft übersehen worden war. Auch Mailys war sehr engagiert. Sie konnte sich vor Arbeit zwar kaum retten und war ständig damit beschäftigt, die vielen Feuer zu löschen, die sich gerade entzündeten, war aber trotzdem immer sehr freundlich, zuvorkommend und guten Mutes. Am Ende der zwei Wochen in La Rochelle fuhren wir also mit gemischten Gefühlen nachhause.
 
Inzwischen waren wir schon zum zweiten Mal bei unserem Boot: Während einer Woche Ferien anfangs November mussten wir zwar (nicht ganz unerwartet) feststellen, dass noch so einige Arbeiten unabgeschlossen waren und es schien uns manchmal, dass die Mängelliste eher länger würde als kürzer. Dennoch verbrachten wir ein paar wunderschöne Tage an Bord. Die offizielle Übergabe konnte nun endlich stattfinden und Cyrille (der dafür zuständig war), nahm sich viel Zeit. Cyrille begleitete uns auch auf der ersten Ausfahrt, bei der wir mehrere Stunden lang auf den unterschiedlichsten Kursen die verschiedenen Segelstellungen ausprobierten. Die ersten Segelmeilen mit unserer OKOUMÉ waren ein unglaublich schönes und vertrauenerweckendes Erlebnis (trotz der zu kurzen Grossschot…). Es war einfach toll, zu erfahren, wie schnell das Boot beschleunigte und wie stabil es sich dabei bewegte. Das schönste an der ersten Ausfahrt aber war, dass unsere Freunde Gaby und Stefan von der PAS DE DEUX dabei waren. Die beiden, die wir während der letzten Reise mit der BALU kennengelernt hatten, waren extra von Deutschland angereist, um uns zu unterstützen. Sie stellten sich als Taufpaten zur Verfügung, überraschten uns mit einer Girlande, die sie heimlich organisiert hatten und schmückten die OKOUMÉ stilgerecht für die Bootstaufe, die wir am Abend nach der ersten Ausfahrt durchführten. Es war ein sehr schöner und stimmiger Anlass. Zu der heimeligen Stimmung, die auch die kühle Novembernacht nicht trüben konnte, trugen zudem die Besuche von Cyrille und Cyrille sowie von Maxime und Katy (Verkaufsleiter beziehungsweise Buchhalterin bei Fora Marine) bei. Lieben Dank nochmals, euch allen!
 
Nun sind wir gespannt, was uns das Jahr 2018 bringen wird. Ob Fora Marine die Mängelliste wie versprochen abarbeiten wird? Spätestens anfangs März, wenn wir wieder nach La Rochelle fahren, werden wir es wissen. Das kreative Chaos rund um Fora Marine geht uns zwar manchmal gehörig auf die Nerven. Und doch müssen wir feststellen: Wäre die Bootsübergabe reibungslos verlaufen, wären wir um zahlreiche „schöne“ Geschichten ärmer (noch viele solcher Geschichten mehr brauchen wir aber, zugegeben, nicht unbedingt).

Während wir uns wieder fleissig in die Arbeit stürzen, Geld sparen, und unsere To-Do-Listen zuhause in der Schweiz abarbeiten, wünschen wir euch nun gute Unterhalten mit den Impressionen zu unseren ersten Erlebnissen mit unserer neuen OKOUMÉ.
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Bis zu unserem nächsten Beitrag, herzlichi Grüess, Thomas & Regula
3 Comments
Andy
14/2/2018 17:53:10

Hopp Thomas und Schätzli

Hier kommt der Rheintaler:-)
Wir kennen uns ja durch unsere vielen Gespräche in Sachen Aufrüsten unserer Segelyacht, welche auch wir vorbereiten um von Spanien nach Neuseeland zu segeln. Deine Ideen, Unterstützung und Beratung habe ich immer sehr geschätzt, super Fachsimpeln. Es war und ist mir immer eine Freude, zu Dir in den Laden zu kommen. Natürlich habe ich und mein Schatz auch Euer Buch gekauft und uns so auch gerne tiefer mit wichtigen Erfahrungswerten eindecken können. Auch dafür vielen Dank. Am meisten aber freut mich, dass wir Segler einfach ein spezielles Volk sind und immer sehr schöne Zeiten miteinander verbringen können. Wir wünschen Euch für Euer neues Segelboot und Eure Projekte immer gutes Gelingen und natürlich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Na, bei Euch Zürchern müssen es ja wieder 2 Kiele sein:-)) Allerliebste Grüsse von uns Zweien.

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Janet
21/8/2018 17:02:11

Hi Ihr zwei. Die Texte wie immer sehr kurzweilig und schön zu lesen, weil-der Humor eben auch nicht fehlen tut.. Und ein tolles Deutsch! Ich find's immer wieder schön, dass auch die Weinflasche nicht fehlen tut! So freue ich mich sehr auf Euren weiteren Blog! Werde diesen fleissig lesen. Wünsche Euch viel guten Wind und auf das Euch Poseidon gut gesinnt ist, da habe ich keine Angst, Dionysos ist ja bei Euch😀 Hebets guet Janet

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Thomas & Regula
22/8/2018 10:28:49

Hello Janet, merci vielmals für die guten Wünsche! Schön, immer wieder mal von dir zu hören! Wir werden uns bemühen, den Blog einigermassen regelmässig zu pflegen ;-) auch dir all the best, hebs au guet, Thomas & Regula

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