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Wo ist die Kuh?? Ankern in Gran Canarias Party-Buchten, Sightseeing der Superlative auf Tenerife und Genusswandern auf La Gomera

10/9/2020

2 Comments

 
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Achtung Rindvieh!
Aber wo stecken sie denn,
die Kühe?
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Ziegen hingegen
sehen wir auf den
Kanaren regelmässig.
Immer wieder begegnen wir auf den Kanaren Strassenschildern, die vor freilaufendem Rindvieh warnen. Zumindest interpretieren wir die dreieckigen, rotumrandeten Tafeln so, die in der Mitte eine, in unseren Augen, Kuh-ähnliche Abbildung aufweisen. Doch auf welcher Insel wir uns auch befinden: Nie haben wir bisher ein echtes Exemplar des wiederkäuenden Vierbeiners gesehen.

Die letzten drei Inseln haben wir gar aus unterschiedlichen Perspektiven besichtigt und noch immer keine Kuh gefunden: Gran Canaria besuchen wir auf dem Seeweg, segeln im Uhrzeigersinn um die fast kreisrunde Insel und ankern während gut zwei Wochen im sonnigen Süden. Nun gut, wahrscheinlich hat sich gerade keine Kuh an die Küste verirrt… Aber was ist mit Tenerife und La Gomera? Tenerife erkunden wir ausgiebig mit dem Mietwagen, fahren quasi jede vorhandene Strasse der grössten Kanareninsel ab. Und auf La Gomera sind wir schliesslich gemütlich per Bus und zu Fuss unterwegs. Und noch immer zeigt sich das gleiche Bild: Strassenschild: ja – Kuh: Fehlanzeige.

Kuh hin oder her, die letzten Wochen auf den Kanaren waren sehr abwechslungsreich. Auf Gran Canaria steuern wir zuerst den grossen, 1300 Liegeplätze fassenden Hafen von Las Palmas de Gran Canaria an. Diese Marina kennen wir schon, hier waren wir bereits einmal vor 10 Jahren, als wir im Rahmen der ARC (Atlantic Rallye for Cruisers) über den Atlantik segelten. Dieses Mal ist es uns in Las Palmas etwas zu stickig und zu nervös. Nach 5 Tagen Grossstadt – und gefühlten 1000 Kilometern zu Fuss über Hafenstege, Asphalt und Pflastersteine, durch Markthallen, Einkaufszentren und Shoppingmeilen – setzen wir bereits wieder Segel und machen uns auf in den Süden Gran Canarias, wo wir bei Pasito Blanco den Anker fallen lassen.

Täglich scheint die Sonne von einem wolkenlosen, blauen Himmel; ein sanfter Wind und der Sprung vom Boot ins 24 Grad warme Wasser gestalten das Bord-Leben sehr angenehm. Manchmal wird es zwar etwas schauklig, wenn nachts der Wind schlafen geht und von Süden her ein unangenehmer Schwell in die Bucht zieht. Daran gewöhnen wir uns mit der Zeit. Woran wir uns aber nicht so recht gewöhnen können, ist die Verwandlung, die die Bucht im Lauf des Tages durchmacht. Früh morgens ist alles noch ruhig und idyllisch. Die wenigen vor Anker liegenden Boote schwojen friedlich an den Ketten, ein Pärchen schlendert händchenhaltend über den nahen Strand. Erinnerungen an unsere Zeit in der Karibik werden wach. Das Leben vor Anker ist auf das Wesentliche konzentriert, es gibt nicht viel Ablenkung. Wir haben Zeit für uns, Zeit für Gedanken und Gespräche, Zeit für ein gemütliches Beisammensein mit Freunden bei einem Sundowner oder Kaffee. Mehr noch als im Hafen lernen wir die Ressourcen Strom und Süsswasser wieder schätzen und gehen sparsam mit ihnen um. Wir realisieren wieder, wie wenig Energie und Wasser wir eigentlich brauchen und dass es uns trotz – oder gerade wegen? – der Einschränkungen sehr wohl ist.

Für solche Gedanken ist jedoch bald kein Raum mehr. Schon beim Frühstück geht es los. Wasserskifahrer, Jetskis (gegen die wir ja eigentlich keine Abneigung mehr hegen dürfen, s. Beitrag zu Angra de Heroismo), protzige Motoryachten und kleine Badeböötchen, Segelschiffe, Fischer und und und: Quasi im Sekundentakt kommen sie alle aus den nahen Marinas, brausen mit Vollgas zwischen den Ankerliegern hindurch oder lassen in nächster Nähe den Anker fallen. Bald ist die Bucht übervoll, Party-Musik dröhnt aus den Lautsprechern, es wird ordentlich gebechert, gegrillt, gegrölt, geplanscht. Stundenlang können wir im Cockpit sitzen und diesem bunten Schauspiel zusehen. Thomas meint sogar, dies sei ja besser als fernsehen. Wenn es dunkel wird, ist der Spuk wieder vorbei, die Tagesausflügler kehren in den Hafen zurück und die Bucht verfällt wieder in ihren Dornröschenschlaf. Ausser es ist gerade Wochenende. Dann gesellen sich zu den üblichen Verdächtigen noch die vermögenden Bootsbesitzer aus Las Palmas hinzu (die, wie wir von Freunden erfahren, von den Einheimischen gerne als „New Russians“ bezeichnet werden), und dann geht die Party zu Wasser oft bis tief in die Nacht hinein.

Als sich nach einer Weile ein Wetterfenster für die Weiterfahrt andeutet, sind wir nicht allzu böse. Wir nutzen die Chance und segeln über Anfi del Mar und Puerto de Mogán nach Tenerife. In Santa Cruz, der Hauptstadt Tenerifes, fühlen wir uns wohl. Das Stadtzentrum ist überschaubar und gut zu Fuss zu erkunden. In den baumgesäumten, schattigen Gassen laden Kaffees und Bars zum Verweilen ein. Und vom Hafen aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das majestätische Anaga-Gebirge.

Mit dem Mietauto geht es über die mit 2034 km2 grösste und wirklich vielseitige Kanareninsel. Wie immer, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, arbeitet Regula im Vorhinein einen groben Fahrplan aus. Dieses Mal kommt es jedoch anders, als wir denken. Vom Autoverleih erhalten wir nämlich einen Audio-Guide auf CD (dumm ist nur, dass es im Auto keinen CD-Player gibt und wir die CD erst an Bord der OKOUMÉ auf eine SD-Karte überspielen müssen, die sich dann im Auto wiedergeben lässt). Der Audio-Guide ist sehr ausführlich und die Beschreibungen der unzähligen Sehenswürdigkeiten Tenerifes sprudeln nur so über vor Superlativen. Der Besuch diesen und jenen Ortes, Aussichtspunkts oder Museums ist „unbedingt zu empfehlen“, „lohnt sich auf jeden Fall“ oder „sollte auf keinen Fall verpasst werden“, heisst es immer wieder. An jeder Ecke scheint ein überaus geschichtsträchtiges Gebäude oder eine Jahrhunderte alte Kirche auf den Besucher zu warten…

Obwohl wir über die blumigen Ausführungen schmunzeln müssen, lassen wir uns wiederholt zu einem Umweg verleiten. So kurven wir zum Beispiel auf der Suche nach der korrekten Ausfahrt über eine Stunde in Los Realejos herum, einer Ortschaft, die auf der CD als „die feierfreudigste Gemeinde Spaniens“ angepriesen wird. Eine ausserordentliche Feststimmung können wir hier nicht ausmachen. Im Gegenteil, wir haben eher das Gefühl, in einer durchschnittlichen Kleinstadt gelandet zu sein, in der die Einwohner mit nicht gerade Party-Laune ausstrahlendem Gesichtsausdruck ihren ganz normalen Tagesaktivitäten nachgehen, sich auf dem üblichen Weg zur Arbeit, zum Supermarkt oder zur Bar an der Ecke befinden (vielleicht sind sie gerade besonders frustriert, weil ihnen Corona einen Strich durch die sonst so ausgelassene Festtagsstimmung macht?).

Auch wollen wir es uns wegen der Ausführungen auf der CD nicht nehmen lassen, den ältesten Drachenbaum der Kanaren zu fotografieren, der an die 1000 Jahre alt sein soll. Auch wenn es auf Tenerife sicherlich gewichtigere Sehenswürdigkeiten gibt, so ist dieser Baum, der in Icod de los Vinos steht, tatsächlich schön anzusehen. Gemäss Audio-Guide ist der Drachenbaum ja auch „eines der wichtigsten Natur-, Kultur- und Geschichtssymbole der kanarischen Inseln“. Und unweit des „Parque del Drago“ finden wir zudem eine nette Tapas-Bar :-)

Nachdem wir es trotz diverser Routenabweichungen doch noch geschafft haben, die Hauptattraktionen Tenerifes zu besuchen (wie zum Beispiel den Teide-Nationalpark oder die Schlucht bei Masca), segeln wir weiter zur Nachbarinsel La Gomera. Hier machen wir in der „Marina La Gomera“ in der kleinen, gemütlichen Hauptstadt San Sebastián fest (9000 Einwohner), wo es uns auf Anhieb gefällt. Nur die zunehmenden Einschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen wegen COVID-19 trüben den Enthusiasmus ein wenig. Bereits in Tenerife mussten wir überall im öffentlichen Raum eine Maske tragen (selbst wenn der Mindestabstand von 1,5m eingehalten werden konnte). Wir sind Gast in diesem Land und halten uns natürlich an die Regeln. Aber etwas mühsam ist diese Maskenpflicht schon (und manchmal etwas fraglich, so darf man zum Beispiel im Restaurant die Maske erst abnehmen, wenn die Getränke serviert werden und nicht schon dann, wenn man sich hinsetzt – zumindest ist das theoretisch so, in der Praxis ist man oft „flexibler“).

Inzwischen haben wir jedoch die Lösung gefunden, wie wir die „Maskerade“ bestmöglich umgehen können. In der freien Natur, abseits von Siedlungen, muss man die Maske nicht tragen. Auch darf man die Maske abnehmen, wenn man isst. Die optimale Kombination ist also: die „Genusswanderung“! In unserem Wanderführer finden wir tatsächlich eine Wanderung, die als „Genussbummel durch die Bergdörfer oberhalb des Valle Gran Rey“ beschrieben wird, weil sich auf dem Weg zahlreiche Einkehrmöglichkeiten befinden. Also nichts wie los!

Wie es uns auf diesem „Genussbummel“ ergangen ist (und auf einer weiteren wunderschönen Wanderung, die uns vom höchsten Gipfel La Gomeras, dem Garajonay, ins Tal von Hermigua führt), erfährt ihr in der folgenden Fotostrecke. Wir beginnen die Fotogalerie in La Gomera und „reisen“ retour über Tenerife nach Gran Canaria.

Herzliche Grüsse aus San Sebastián de la Gomera und bis zum nächsten Bericht (wer weiss, vielleicht haben wir bis dann die Kuh ja gefunden?), Thomas & Regula
2 Comments
Köbi link
11/9/2020 15:19:57

Beim Finden von Kühen können wir euch behilflich sein: im Gebirge im Norden von El Hierro hat es richtig schönes Farmland (erinnerte uns ein wenig an Irland). Und da hatte es viele Kühe/Rinder. Unser Tipp: geht in den Hafen ganz im Süden (La Restinga). Hier seid ihr direkt in einem kleinen schnuckligen Ort. Der andere Hafen (Puerto de la Estaca) ist zwar grösser und moderner, aber unserer Meinung nach sehr unpersönlich. Grüsse Köbi und Pia

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Regula & Thomas
11/9/2020 22:22:14

Vielen Dank für den Tip, El Hierro haben wir tatsächlich noch vor uns, we will keep a sharp look out :-) Liebe Grüsse aus (bald) La Palma und natürlich HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

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